Aus Deinem Amazon FBA-Geschäft auszusteigen, kann entmutigend sein. Es gibt zahlreiche Aspekte, die beim Ausstieg aus einem Geschäft zu berücksichtigen sind, etwa die mühsame Aufgabe, den:die richtige:n Käufer:in zu finden und sicherzustellen, dass alle Papiere in Ordnung sind. Dazu braucht es eine feste Struktur, sonst sinken Deine Chancen auf finanzielle Freiheit und Du bereust vielleicht den Tag, an dem Du Dich ohne ausreichende Vorbereitung zum Verkauf Deines Unternehmens entschlossen hast. Das Ganze kann einschüchternd wirken. Wenn Du allerdings Schritt für Schritt vorgehst und Dich gründlich vorbereitest, gibt es keinen Grund, sich entmutigen zu lassen! In diesem Artikel findest Du wichtige Tipps zum Ausstieg aus Deinem Amazon FBA-Geschäft und wie Du sicherzustellen kannst, dass alles reibungslos verläuft.
Überlege Dir Deine Ausstiegsziele
Zuallererst solltest Du Dir überlegen, was Du mit dem Ausstieg aus Deinem Unternehmen erreichen willst. Für wie viel willst Du verkaufen? Wann willst Du verkaufen? Möchtest Du in gewissem Umfang weiterhin in das Unternehmen eingebunden sein? Sobald Du Dich entschieden hast, wie genau Du von Deinem Ausstieg profitieren möchtest, kannst Du die folgenden Schritte durchgehen.
Verbessere und diversifiziere Deine Verkaufserlöse
Wenn Sie beschlossen haben, Ihr Unternehmen aufzugeben, denken Sie wahrscheinlich als Letztes dWenn Du Dich entschlossen hast, Dein Unternehmen aufzugeben, denkst Du wahrscheinlich als Letztes an Deine Umsätze. Dennoch ist das ein ganz wichtiger Punkt! Je mehr Umsatz Du machst, desto höher ist der Wert Deines Unternehmens und damit auch die potenzielle Auszahlung durch den:die Käufer:in. Es ist also empfehlenswert, dass Du Deine Verkaufserlöse maximierst, beispielsweise durch verstärkte Werbung für Deine Marke. Wenn Du mehr darüber erfahren möchtest, was den Wert eines Unternehmens beeinflusst, lies unseren Artikel über die Bewertung von Amazon-Verkäufer:innen.
Es ist nicht nur eine gute Idee, Deine Verkaufserlöse zu maximieren, Du solltest diese ebenfalls diversifizieren. Ein einziges Produkt zu verkaufen, kann zwar für viele Unternehmen attraktiv sein (weil es einfacher ist), birgt aber auch ein erhebliches Risiko. Was passiert, wenn die Betriebskosten über Nacht in die Höhe schießen oder die Kunden:Kundinnen einfach das Interesse an dem Produkt verlieren? Aus diesem Grund fühlen sich potenzielle Käufer:innen zu Unternehmen hingezogen, die in mehreren Bereichen tätig sind. Das kann sich durch eine vielfältige Produktpalette ausdrücken oder durch den Verkauf in mehr als einem Markt.

Verstehe und maximiere Deine Seller Discretionary Earnings (SDE)
Viele Unternehmen werden auf der Grundlage des SDE verkauft. Die SDE werden als der volle finanzielle Nutzen definiert, den ein:e einzelner Vollzeit-Eigentümer:in jährlich aus dem Unternehmen ziehen würde. Du solltest diese Zahl also genau berechnen und alles in Deiner Macht stehende tun, um sie zu maximieren, um Dein Unternehmen zu einem höheren Preis zu verkaufen. Selbst wenn Du Dein Unternehmen gerade erst gegründet hast und nur daran interessiert sind, etwas über den Ausstieg aus dem Unternehmen zu lernen – die Buchhaltung musst Du trotzdem fortlaufend führen, um den Überblick über Deine Zahlen zu behalten und schließlich eine genaue SDE vorlegen zu können. Es könnte sogar ratsam sein, sich von einem:einer Experten:Expertin beraten zu lassen, der Dir zeigt, wie Du Dein Unternehmen so führen kannst, dass Du die SDE maximierst. Grundlegend wichtig ist, dass Deine Verkaufserlöse eine ausgezeichnete Nettomarge ergeben. Das verbessert die SDE und macht Dein Unternehmen für Käufer:innen attraktiver.
Dein Plan für das Markenwachstum
Wenn jemand in Betracht zieht, eine Marke zu erwerben, ist eines der ersten Dinge, an die er denkt, ihr Wachstumspotenzial. Wo liegt der Reiz, ein Unternehmen zu kaufen, das keine Wachstumschancen hat? Hier geht es darum, nach Möglichkeiten zu suchen, den Umsatz, die SDE und die Nettomargen zu verbessern. Wenn Du unsere Tipps bisher befolgt hast, wirst Du diese Fragen bereits beantworten können. Du solltest sichergehen, dass Du einem:r kapital- und ressourcenstarken Käufer:in klar machen kannst, was er:sie nach Deinem Ausscheiden tun kann, um die Marke zu expandieren.
Verbessere den Wert Deiner Marke
Der Markenwert (der soziale Wert eines Markennamens) darf nicht unterschätzt werden. Wenn Kunden:Kundinnen von den Produkten begeistert sind und die Bekanntheit Deiner Marke steigt, führt das höchstwahrscheinlich auch zu höheren Umsätzen. Um Dein Unternehmen voranzubringen, ist die Erhöhung Deines Markenwerts eine zielführende Strategie. Es kann schwierig sein, sich auf einem überfüllten Marktplatz wie Amazon von der Masse abzuheben – dennoch ist es nicht unmöglich!
Eine Möglichkeit, Deine Marke nach vorne zu bringen, sind positive Rezensionen und hervorragende Sternebewertungen. Du könntest auch versuchen, Dein Gesamtranking auf Amazon zu verbessern. Ein dritter Vorschlag ist, für Dein(e) Produkt(e) einen Preis anzubieten, der fair und stabil im Vergleich zur Konkurrenz ist. Wenn Du Dich um die Verbesserung dieser Faktoren bemühst, kann das einen echten Unterschied machen und vielleicht ausreichen, um potenzielle Käufer:innen dazu zu bringen, ihren Kopf in Deine Richtung zu drehen. Sobald Du einen starken Markenwert erreichst, können Käufer:innen darauf vertrauen, dass Deine Marke bei Verbraucher:innen eine positive Reputation genießt und Dein Unternehmen Zukunft hat.
Vorläufiges Feedback einholen
Wenn Du darauf hinarbeitest, Deinen Ausstieg zu maximieren, sind die ersten Meinungen von potenziellen Käufern:Käuferinnen, mit denen Du gerne zusammenarbeiten würdest, von unschätzbarem Wert. Im schlimmsten Fall erntest Du eine Menge negativer Kritik. Das kannst Du allerdings zu Deinem Vorteil nutzen, und Deine Unternehmensstruktur und auf Grundlage des Feedbacks zu verbessern. Wenn Du Dich nicht frühzeitig um Feedback bemühst, könntest Du in der Verhandlungsphase des Verkaufs Deines Unternehmens mit massiven und bisher unentdeckten Problemen konfrontiert werden. Dann ist es vielleicht schon zu spät, um zu handeln oder die:den gewünschte:n Käufer zurück zu locken.
Bereite Dein Unternehmen rechtlich vor
Falls Du das noch nicht getan hast, solltest Du jetzt sicherstellen, dass Dein Unternehmen rechtlich abgesichert und vorbereitet ist. Das bedeutet, dass alle rechtlichen Anforderungen und Dokumente angemessen umgesetzt werden müssen, bevor Du mit einem:einer potenziellen Käufer:in über den Verkauf Deines Unternehmens sprichst. Eine solche Vorbereitung ist das Indiz für ein gut organisiertes Unternehmen und eine:n kompetente:n Verkäufer:in. Im Gegensatz dazu macht es keinen guten Eindruck, wenn ein:e Käufer:in während der Verhandlungen feststellt, dass noch keine entsprechenden Maßnahmen ergriffen wurden. Das Versäumnis, sich rechtlich vorzubereiten, kann die Verhandlungen verzögern und den Verkauf Deines Unternehmens ins Stocken bringen.
Bringe Deine Buchhaltung und Finanzen in Ordnung
Es kann nicht oft genug betont werden, wie wichtig es ist, dass Deine Buchhaltung und Finanzen für Deine:n Käufer:in vorbereitet sind. Wenn Du Dich auch nur ein bisschen verrechnest, kann sich das schnell negativ auf Deine Bewertung auswirken. Du solltest also sicherstellen, dass Deine Finanzen korrekt sind, bevor Du mit dem Verkaufsprozess beginnst. Manche Verkäufer:innen ziehen es vor, dies mit Hilfe eines Buchhalters zu tun – das kann die Arbeit um vieles erleichtern. Manche Verkäufer:innen entscheiden sich außerdem dafür, eine Steuerberatung in Anspruch zu nehmen, um sicherzustellen, dass sie nicht mehr Steuern zahlen, als sie sollten oder müssen. Es kann eine gute Idee sein, sich vor dem Ausstieg beraten zu lassen. So kannst Du herausfinden, welcher Kaufvertrag für Dein Unternehmen und damit auch für Dich am besten geeignet ist.
Halte die wichtigsten Leistungsindikatoren (KPIs) parat
Die Präsentation Deines Unternehmens und seiner Vermögenswerte sollte für potenzielle Käufer:innen verlockend sein. In anderen Worten: Du musst den:die Käufer:in überzeugen, damit er:sie sein:ihr Geld in Dein Unternehmen investiert. Eine gute Möglichkeit, das zu tun, ist die Verwendung von Kennzahlen in Deinem Pitch oder Unternehmensgespräch. Recherchiere genau, was Dein Unternehmen zu bieten hat, damit Du diese Informationen auf überzeugende und positive Weise darlegen kannst. Ganz gleich, ob Du KPIs für das monatliche Umsatzwachstum oder für eine enorme Lead-to-Sale-Conversion-Rate hast, all diese Werte solltest Du einem:einer interessierten Käufer:in mit Zuversicht präsentieren. Plus: KPIs heben Dein Angebot von anderen ab.
Weitere Tipps

- Sichere Dein geistiges Eigentum (IP). Vergewissere Dich, dass Du vor dem Verkauf über einen weltweit gültigen Markenschutz sowie über Design- und Nutzungspatente verfügst, falls diese für Deine Produkte erforderlich sind. Glücklicherweise ist Amazon sehr gut darin, Verstöße gegen geistiges Eigentum durchzusetzen. Außerdem werden diese Maßnahmen Deinen Ausstiegspreis erhöhen.
- Entscheide, wie Du Dein Unternehmen verkaufen willst. Du kannst Dein Unternehmen im Direktverkauf oder über einen Marktplatz, eine Auktion oder einen Makler verkaufen. Im Allgemeinen ist der Direktverkauf die beste Option für ein Amazon FBA-Geschäft, denn so verbleiben 100% des Gewinns bei Dir und der Übergang läuft aller Wahrscheinlichkeit nach reibungsloser und schneller.
- Trenne Dich von Produkten, die schlecht laufen. Wenn sich ein Produkt nicht gut verkauft oder keine gute Gewinnspanne aufweist, ist es in Deinem Interesse, es aus dem Sortiment zu nehmen. Im Grunde genommen steckst Du Geld in etwas, das weder Dir noch Deinem Unternehmen nützt.
- Sichere Dir eine zuverlässige Lieferkette. Eine gute Beziehung zu Deinen Lieferanten trägt dazu bei, dass Deine Aufträge pünktlich ausgeführt werden und Du neue Kunden gewinnen und gleichzeitig Deine bestehenden Kunden halten kannst. All diese Faktoren tragen zum erfolgreichen Verkauf Deines Unternehmens bei.
- Der Zeitpunkt des Verkaufs ist entscheidend. Jede gute Verkaufsstrategie erfordert ein gutes Timing. Am besten verkaufst Du Dein FBA-Geschäft, wenn es gut für Dein Unternehmen läuft. Überlege Dir den Zeitpunkt Deines Ausstiegs sehr genau.
Abschließende Gedanken
Nicht nur für die Verkäufer:innen, die kurz vor dem Verkauf ihres Geschäfts stehen, kann es sinnvoll sein, sich Gedanken darüber zu machen, wie ein Ausstieg optimiert werden könnte. Viele Geschäftsführer:innen machen sich bereits während des Geschäftsaufbaus Gedanken über ihren Ausstieg. Wir raten Dir, Dich so früh wie möglich darauf vorzubereiten. Je mehr Zeit Du investierst, desto mehr kannst Du Deinen Ausstieg optimieren und davon profitieren. Mach Dir also Gedanken, wie Du Deinen Umsatz steigern, Deine SDE maximieren und die Deinen Markenwert verbessern kannst, um Käufer:innen in Deinen Bann zu ziehen. Die Vorbereitung eines Ausstiegs kann mühsam und stressig sein – nicht aber, wenn Du unsere Top-Tipps befolgst. Und wenn Du Dir nicht sicher bist, wann der beste Zeitpunkt ist, Deine Marke zu verkaufen, findest Du die Antwort hier.