NUOPTIMA > > Wo besser verkaufen – auf Amazon oder eBay?

Wo besser verkaufen – auf Amazon oder eBay?

February 21, 2022 10 minutes

Die wichtigsten Punkte

  • Amazon ist eBay in Bezug auf Verbrauchervertrauen, Erfüllungsmethoden, Marktgröße und Werbemöglichkeiten weit voraus. Außerdem bietet es Amazon Prime-Dienste an. In Bezug auf die Gebühren, die Verkäufer:innen anfallen, gibt es kaum Unterschiede zwischen den beiden Marktplätzen.
  • Umgekehrt ist Amazon gnadenlos wettbewerbsorientiert, was ein erheblicher Nachteil sein kann. Außerdem bietet eBay bessere internationale Expansionsmöglichkeiten. eBay wird in der Regel für gebrauchte Artikel bevorzugt, während Amazon im Allgemeinen für den Verkauf neuer Artikel gewählt wird.
  • Amazon ist im Allgemeinen die beste Option für Online-Verkäufer:innen, obwohl die Wahl letztendlich von Deinen persönlichen Vorlieben und Deiner Geschäftsart abhängt.

Wenn Du schon einmal online verkauft hast, wirst Du wissen, dass es eine Vielzahl von Online-Marktplätzen gibt, aus denen Du wählen kannst. Aber sowohl Amazon als auch eBay gibt es schon seit langem, so dass die Wahl für Verkäufer:innen oft auf diese beiden Branchenriesen fällt. Aber welcher ist der beste für Dich und Dein Unternehmen? Sowohl Amazon als auch eBay haben ihre Vor- und Nachteile. In diesem Artikel vergleichen wir beide, um Dir bei der Entscheidung zu helfen, einen davon für Dein Unternehmen zu wählen.

Wer hat den größeren Markt und das bessere Verkaufspotenzial?

Amazon und eBay für Online-Verkäufer:innen im Vergleich in Bezug auf Marktgröße, Fulfilment Optionen und Verbrauchervertrauen

Sowohl eBay als auch Amazon verfügen über eine beeindruckende Marktgröße. Wie die monatlichen Besucherzahlen zeigen, ist der Markt bei Amazon jedoch wesentlich größer. Dennoch sollte eBay nicht diskreditiert werden, da es ebenfalls ein wichtiger eCommerce-Akteur ist. In der Tat hat eBay ein etwas jüngeres Publikum. 32% der Nutzer:innen bei eBay sind zwischen 35 und 49 Jahre alt, während Kund:innen bei Amazon durchschnittlich zwischen 45 und 54 Jahre alt ist. Wenn Du ein Nischenprodukt an eine bestimmte Zielgruppe verkaufen willst, ist eBay vielleicht die bessere Wahl.

Wer hat die günstigeren Fulfillment-Methoden?

Unser nächster Vergleich befasst sich mit den Fulfillment-Optionen von Amazon und eBay. Das heißt, wie eine Bestellung erfüllt werden kann. Bei eBay ist das ganz einfach. Du musst Deine Bestellungen selbst verpacken und versenden, es sei denn, Du beauftragst einen Drittanbieter mit der Abwicklung. Amazon bietet Dir zwei Möglichkeiten: Du kannst Deine Bestellungen selbst erfüllen (Seller Fulfilled Prime – SFP) oder Amazon damit beauftragen (Amazon FBA). Letzteres ist für viele Verkäufer:innen eine attraktive Option, denn es bedeutet, dass Du die Hilfe von Amazon in Anspruch nehmen kannst und nicht alles selbst machen musst. Wenn Du Dich für Amazon FBA entscheidest, werden Deine Produkte in Amazons nächstgelegenem Lager gelagert und für Dich kommissioniert, verpackt und versendet. Außerdem bietet FBA Kundensupport, beseitigt schlechte Rückmeldungen im Zusammenhang mit dem Versand und kann Verkäufe, die über andere Kanäle (einschließlich eBay!) getätigt wurden, weiterleiten. Das alles spart nicht nur Zeit, sondern auch Geld. Auch wenn die Gebühren für Amazon FBA höher sind, kann die Arbeit, die sie für Dein Unternehmen leisten, billiger sein, als wenn Du sie selbst übernimmst. Wenn Du vorhast, Deine Produkte selbst zu verpacken und zu versenden, spielt es keine Rolle, für welche Option Du Dich entscheidest. Aber zumindest bei Amazon hast Du weitere Optionen.

Wem vertrauen Verbraucher:innen mehr?

Kommen wir nun zum Vertrauen der Verbraucher:innen. Beide Marktplätze gibt es seit fast 30 Jahren, und eine solche Langlebigkeit ist normalerweise mit viel Vertrauen verbunden. In Amazons Leitbild wird die „Kundenbesessenheit” hervorgehoben. Amazon zeigt seine Priorität für einen guten Kundenservice durch seine einfache Rückgabepolitik: Käufer:innen können eine volle Rückerstattung erhalten, wenn sie mit der Qualität eines Produkts oder der Lieferzeit unzufrieden sind.  Bei eBay dagegen gibt es keine so einfache Regelung (Verkäufer:innen können „Keine Rückgabe” auswählen, so dass Käufer:innen nur wenige Möglichkeiten haben, wenn sie mit einem Produkt unzufrieden sind). Wie Du Dir vorstellen kannst, kann das Käufer:innen abschrecken. Folglich scheint Amazon mehr Vertrauen bei Verbraucher:innen zu genießen – vor allem weil es Kund:innen nach dem Produktkauf weitere Unterstützung bietet.

Wer bietet Verkäufer:innen die günstigeren Gebühren?

Betrachten wir zuerst Amazon. Amazons Gebühren hängen von dem jeweiligen Produkt und dem Fulfilment ab. Professionellen Verkäufer:innen wird bei Amazon eine Gebühr von 39€ pro Monat erhoben und ermöglicht ihnen bis zu 100.000 kostenlose Angebote. Für jeden verkauften Artikel wird dabei eine Vermittlungsgebühr erhoben. Bei eBay musst Du sowohl eine Gebühr zahlen, wenn Du ein Produkt einstellst, als auch, wenn Du es verkaufst. Wenn Du Dich für einen Basis Store entscheidest, kostet Dich das 39,95€ pro Monat und beinhaltet 200 kostenlose Festpreisangeboten. Außerdem musst Du wahrscheinlich eine PayPal-Bearbeitungsgebühr bei eBay bezahlen. Du solltest unbedingt bedenken, dass auch eBay zusätzliche Gebühren erhebt, wenn Du ein Angebot wirklich konkurrenzfähig machen willst.

Es ist schwer, Amazon und eBay in Bezug auf die Gebühren zu vergleichen, die Verkäufer:innen erhoben werden, da sie relativ nah beieinander liegen. Letztendlich hängen die Kosten von der Art und Menge der Produkte ab, die Du verkaufst.

Amazon und eBay im Vergleich in Bezug auf Gebühren, Produktangebot, Wettbewerb, Werbemöglichkeiten + internationale Expansion

Was kannst Du auf den einzelnen Marktplätzen verkaufen?

Während eBay seit seiner Gründung im Jahr 1995 ein Marktplatz ist, hat sich Amazon langsam zum Einzelhändler und gleichzeitig zu einem Marktplatz für Drittanbieter entwickelt. Ein wichtiger Vorteil von eBay ist, dass es keine Beschränkungen gibt, was Du auf der Seite verkaufen kannst (in Bezug auf die Produktqualität). eBay ist eine Drehscheibe sowohl für brandneue als auch für gebrauchte, schäbige Artikel; hier kann praktisch alles verkauft werden. Natürlich können Verkäufer:innen bei Amazon auch gebrauchte Artikel verkaufen, aber es ist bekannt, dass Käufer:innen eBay bevorzugen, wenn sie nach gebrauchten Artikeln suchen (was wahrscheinlich zum Teil an dem Auktionsmodell liegt). Die wichtigste Ausnahme sind gebrauchte Bücher, bei denen Amazon den Vorzug erhält, weil es ursprünglich als Online-Buchhandlung begann.

Der größte Nachteil des Auktionsmodells ist jedoch, dass Verkäufer:innen nur wenig Kontrolle über den endgültigen Produktpreis haben. Im Gegensatz dazu legst Du bei Amazon Deinen Produktpreis fest und behältst die Kontrolle über Preis und Gewinnspanne. Du kannst zwar auch Festpreisangebote bei eBay einstellen, aber das ist oft schwieriger, da Käufer:innen hier eher nach großen Schnäppchen suchen. Amazon wird im Allgemeinen bevorzugt, wenn Verbraucher:innen nach neuen oder makellosen Artikeln suchen. Welcher Marktplatz für Dich am besten geeignet ist, hängt letztlich davon ab, welche Art von Produkten Du verkaufen möchtest.

Welche Plattform ist wettbewerbsfähiger?

Jetzt kommen wir zu einem der wichtigsten Entscheidungsfaktoren: die Wettbewerbsfähigkeit. Amazon arbeitet mit einem Produktkatalog, der für jeden Artikel ein eindeutiges Angebot enthält. Theoretisch werden Kund:innen, die nach einem Produkt suchen, unabhängig von der Anzahl der Verkäufer:innen zum besten Ergebnis geleitet. Erst wenn Du auf die Produktseite klickst, kannst Du Dir weitere potenzielle Angebote ansehen. Das liegt daran, dass es Verbraucher:innen erleichtert werden soll, ein gutes Angebot zu bekommen. Verkäufer:innen müssen daher um den besten Platz konkurrieren, was Hunderte von Konkurrenten betreffen kann. Das macht Amazon enorm wettbewerbsfähig.

In Anlehnung an seine Auktionswurzeln ermöglicht eBay seinen Kund:innen, mehrere Angebote für ein und dasselbe Produkt zu vergleichen, wobei nicht alle neu oder in ausgezeichnetem Zustand sein müssen und sich die Versandoptionen unterscheiden. Das ist eine gute Nachricht für Verkäufer:innen, denn es gibt Möglichkeiten, Dein Angebot so anzupassen, dass es verschiedene Zielgruppen anspricht. Außerdem sind die Produkte sichtbarer als bei Amazon, sodass Käufer:innen das richtige Angebot für sich finden können. eBay gewinnt in diesem Punkt, da Dein Produkt auf diesem Marktplatz leichter gesehen wird und Du von einem Publikum profitierst, das eher abwägt.

Wer hat die besseren Werbemöglichkeiten?

Amazon bietet Amazon Sponsored Products an, mit denen Deine Produkte auf der ersten Seite für bestimmte Suchbegriffe erscheinen (die Du selbst auswählen kannst). Dies funktioniert wie ein Pay-per-Click (PPC) Service, d. h. Verkäufer:innen zahlen jedes Mal, wenn Deine Anzeige angeklickt wird. Deshalb ist es wichtig, Deine Ausgaben im Blick zu behalten. Amazon stellt Apps und Tools zur Verfügung, die Dir bei der Verwaltung Deiner Kampagnen helfen. Es gibt noch andere Werbemöglichkeiten für Amazon-Verkäufer:innen und weitere Dienste, die darauf abzielen, Marken und Partner zu fördern.

eBay bietet Promoted Listings an, mit denen Du Deine Produkte in der Suche aufwerten kannst. Bei dieser Option bieten Verkäufer:innen einen Betrag, der zusätzlich zum Endpreis gezahlt wird und Dein Produkt neben anderen Produkten, die auch von anderen Verkäufer:innen geboten wurden, aufwertet. Promoted Listings sind vorteilhaft, weil Du nur zahlst, wenn ein Artikel verkauft wird.

Abschließend lässt sich sagen, dass Amazons Werbemöglichkeiten komplizierter sind und eine Gebühr erhoben wird, unabhängig davon, ob ein Verkauf stattgefunden hat. Dennoch bietet Amazon Verkäufer:innen mehr Möglichkeiten und Kontrolle in Bezug auf die Werbung an als eBay.

Welche Plattform ist für die internationale Expansion vorzuziehen?

In diesem Abschnitt geht es darum, ob Amazon oder eBay Verkäufer:innen beim Übergang vom nationalen zum globalen Verkauf besser unterstützt. Bei Amazon brauchst Du ein eigenes Konto, um auf jedem der internationalen Marktplätze zu verkaufen, mit Ausnahme von Europa und Nordamerika, die in einer Gruppe zusammengefasst sind. Da Du verschiedene Konten für die Marktplätze hast, wird das Feedback getrennt gehalten, was es schwieriger macht, eine lokale Marke aufzubauen oder gute Märkte vor schlechten zu schützen. Hilfreich ist, dass Amazon einen Global Store Service anbietet, sodass die Produkte Kund:innen in der jeweiligen Währung angezeigt werden.

Bei eBay kannst Du mit nur einem Konto auf über 20 Websites in mehr als 100 Ländern handeln. eBay hat auch ein Global Shipping Programme (GSP), mit dem Du über ein Lager in Deinem Land international versenden kannst. eBay kümmert sich außerde um Zoll und Importe. Der vielleicht wichtigste Vorteil ist, dass die Teilnahme am GSP kostenlos ist. Die einzigen Kosten, die entstehen, sind die Kosten für den Versand der Produkte an Dein lokales Lager.

Mit dieser Überlegung gewinnt eBay bei der internationalen Expansion. Dennoch kann Amazon die beste Option für Dein Unternehmen sein, da es einen beträchtlichen Anteil an bestimmten globalen Märkten besitzt.

Ein Hinweis zu Amazon Prime

Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal, mit dem Amazon punkten kann, ist Amazon Prime. Amazon Primer hat deutlich zu seinem großen und treuen Kundenstamm beigetragen. eBay hat nichts Vergleichbares auf seinem Marktplatz. Mit Prime zahlen Verbraucher:innen eine monatliche Gebühr, um eine schnelle Lieferung zu garantieren, und diese Gebühr ermutigt sie, Amazon zu nutzen, da sie nicht wollen, dass ihr Abonnement verschwendet wird. Außerdem neigen Prime-Mitglieder dazu, während großer Shopping-Events wie dem Black Friday und dem Prime Day Geld auf der Website auszugeben. Amazon Prime hat einen Kundenstamm von über 150 Millionen Menschen weltweit, sodass Verkäufer:innen auf dieser Plattform Zugang zu einem riesigen Publikum haben.

Abschließende Überlegungen

Die Entscheidung, auf welchem Online-Marktplatz Du Deine Produkte verkaufen willst, kann schwierig sein. Sowohl eBay als auch Amazon haben Vorteile, die der jeweils andere nicht hat, und beide sind sehr erfolgreich. Letztendlich liegt die Entscheidung jedoch bei Dir. Wenn wir unsere Punkte zusammenzählen, steht Amazon an erster Stelle und bietet insgesamt den besseren Service. Bei NUOPTIMA bieten wir Dir eine fachkundige Beratung zu Deinem Amazon-Geschäft, damit Du Deinen Erfolg maximieren und Deine Marke expandieren kannst. Wenn Du eine Beratung zu Deinem Amazon-Verkäuferkonto wünschst, vereinbare noch heute einen kostenlosen Beratungstermin.

 

Sprich mit einem Amazon-Experten

Wir arbeiten mit über 100 Firmen. Buche hier einen Termin mit einem unserer Experten.


FAQ

Welche Faktoren machen Amazon besser für den Verkauf online?
Amazon genießt im Allgemeinen mehr Verbrauchervertrauen, erfreut sich eines größeren Marktes und hat zahlreiche Optionen in Bezug auf Fulfillment-Methoden. Darüber hinaus bietet es den äußerst beliebten Amazon Prime Service an, der Verkäufer:innen ein riesiges Publikum präsentiert, das häufig einkauft. Wenn Du neue und makellose Artikel verkaufst, wirst Du Amazon gegenüber eBay bevorzugen.
Welche Faktoren machen eBay besser für den Verkauf online?
Auf eBay herrscht weniger Wettbewerb. Darüber hinaus bietet eBay bessere Möglichkeiten zur internationalen Expansion. Wenn Du gebrauchte Artikel verkaufst, ist eBay der Marktplatz Deiner Wahl.
Eignet sich eBay oder Amazon besser, um Produkte online zu verkaufen?
Leider gibt es auf diese Frage keine einfache Antwort. Beide Marktplätze bieten etablierte Plattformen für den Online-Verkauf. Beide Optionen sind bei Verkäufer:innen mit unterschiedlichen Absichten unterschiedlich beliebt, und beide sind völlig praktikabel.

Kostenloser Strategie-Call

Buche einen Anruf mit unseren Wachstumsexperten, um herauszufinden, wie Du Dein Unternehmen skalieren kannst.

Anruf buchen